Grüne Wände, vertikale Gärten, … was ist der Unterschied?
Begrünungsarten
Es gibt viele verschiedene Systeme für Begrünungen – mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen
In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Fassaden- und Gebäudebegrünung zu einem der innovativsten Felder der modernen Architektur geworden. Aus der Nische hat sich ein Trend entwickelt, der in Zukunft weiter anhalten dürfte. Damit einher ging auch eine technische Evolution. Heute stehen Architekten und Planern verschiedene Systeme zur Begrünung zur Auswahl, die ihre eigenen Vorteile und Nachteile haben.
Traditionelle Fassadenbegrünung
Die einfachste und älteste Form der Fassadenbegrünung ist immer noch weit verbreitet und üblich: der Bewuchs mit wildem Wein, Efeu oder anderen Selbstklimmern, die sich im Mauerwerk festkrallen und nach oben wachsen. Diese einfache und günstige Möglichkeit ist aber für viele Fassaden nicht sinnvoll: nur glattes, unbeschädigtes Mauerwerk oder Putz eignen sich. Pflege und Gestaltung der Begrünung sind ebenfalls nur schwierig möglich. Häufig wuchern die Pflanzen in jede Richtung, bis sie ihr Eigengewicht nicht mehr tragen kann. Die Folge: die Begrünung kollabiert und kann abreissen. Schäden im Mauerwerk sind die Folge.
Wandgebundene Begrünung - Living Walls und Co.
Die befürchteten Fassadenschäden haben lange dafür gesorgt, dass Bauherren vor einer Begrünung zurückgeschreckt sind. Eine moderne Antwort darauf sind die begrünten Wände, wie sie etwa vom französischen Botaniker Patric Blanc entwickelt wurden und unter Namen wie «Living Wall», hydroponische Begrünung oder vertikale Gärten verfügbar sind. Die vorbewachsene Panels mit Flächen aus Moosen und Gräsern werden an den Wänden angebracht und sorgen für schnelle, meist spektakuläre Effekte, sogar Bilder sind möglich. Problematisch sind die hohen Kosten: aufwändige Installationen aus Vliesen und Substraten sowie eine automatische Bewässerung und Nährverstoffversorgung summieren sich schnell zu fünfstelligen Beträgen für wenige Quadratmeter Begrünung. Meist sind die Systeme nur kurzlebig und für den einmaligen Effekt optimiert, wie das Absterben der ersten Installation dieses Typs in London vor 10 Jahren zeigt.
Moderne bodengebundene Begrünung
Hier kann die moderne bodengebundene Begrünung ihre Stärken ausspielen, bei denen in der Regel Stahlseile ein Stützgerüst für verschiedene Arten von Kletterpflanzen bilden. Im Gegensatz zu wandgebundenen Systemen ist sie kostengünstig in der Anschaffung und Pflege und erfordert keine aufwändige Wasser- und Nährstoffversorgung. Ein minimaler Materialeinsatz liefert hohen energetischen Nutzen bei gleichzeitig hoher Lebensdauer und wenig Unterhalt. Im Unterschied zu hölzernen Gerüsten verrotten Strukturen aus Edelstahl nicht, sind wind- und wetterfest und können die Lasten der Pflanze gut tragen. Voraussetzung für einen erfolgreichen Bewuchs ist ein geeigneter Boden mit Grundwasserversorgung. Bezüglich der Gestaltung gibt es durch die breite Wahl an möglichen Pflanzen und eine genaue Steuerung des Bewuchses durch die Rankstruktur viel Spielraum. So sind etwa auch Mischsysteme zwischen boden- und wandgebundener Begrünung mit Pflanzentrögen auf den einzelnen Fassadengeschossen möglich. Bis zum vollständigen Bewuchs können ein bis drei Jahre vergehen. Auch hier gilt: regelmässige Pflege und die Zusammenarbeit mit Fachleuten ist der sicherste Weg zum Erfolg.
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Das Programm präsentiert sich in zwei Teilen. Im Katalog GreenSolutions Technical sind alle Begrünungsprodukte mit ihren technischen Informationen für Ihre Begrünung aufgeführt.
DownloadDas Programm präsentiert sich in zwei Teilen. In der Broschüre GreenSolutions References finden Sie viele realisierte Anwendungen, die Ihnen die Möglichkeiten von Begrünungen aufzeigen.
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